Etwa 250 Freiwillige arbeiten beim SkF München mit. 90 von ihnen schenken als ehrenamtliche Pat*innen Kindern aus belasteten Familien eine unbeschwerte Zeit - und bekommen dafür viel zurück.

 

Das Leben mit Kindern ist herausfordernd, umso mehr, wenn man gerade in einer schwierigen Lebenssituation steckt. Bereits seit 2008 gibt es deshalb die Patenschaften beim SkF München. Fünf Sozialpädagoginnen begleiten inzwischen 90 Kinder- und Familienpat*innen. Manche Ehrenamtliche sind seit Anfang an dabei und schenken Kindern psychisch erkrankter Eltern oder belasteten Familien seit 16 Jahren einen Teil ihrer Zeit. Und so unterschiedlich wie die Schützlinge sind auch unsere Pat*innen.

 

Familienpate Ferdinand, 26, etwa gehört zur wachsenden Zahl der jüngeren Menschen, die neben dem Beruf auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen. Er ist der Meinung, dass es ein Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Als er im Radio von den Familienpatenschaften beim SkF München hörte, war er sofort Feuer und Flamme. Nun unterstützt er eine Familie, die als drittes Kind Drillinge bekommen hat und ist inzwischen eine Art großer Bruder für die fünf Mädchen zwischen vier und acht Jahren geworden.

 

Familienpatin Cornelia, 62, sieht sich in der Rolle der „Ersatz-Omi“. Seit sechs Jahren begleitet sie eine irakische Familie mit drei Kindern zwischen zwei und zehn. Gemeinsam gehen sie ins Kindertheater, in den Tierpark und manchmal kocht die Mutter, Cornelia spielt währenddessen mit den Kindern, und anschließend essen sie alle zusammen. „Die Zeit, die ich mit den Kindern verbringe ist schon sehr wertvoll“, sagt die 62-Jährige.

 

Neben den Familienpatenschaften gibt es die Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern. Für die Kinder besteht ein deutlich erhöhtes Risiko selbst zu erkranken. Aus der Forschung weiß man, dass eine verlässliche Bezugsperson dieses Risko senken kann. Die Kinderpat*innen sollen ihren Schützlingen im besten Fall Leichtigkeit schenken, bis sie volljährig sind. Dafür gibt es viel zurück.

 

Stefan, 42, kickt gerne mit seinem zehnjährigen Patenjungen oder die beiden spielen Fangen. „Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, ist das für uns beide erfüllend, das macht ihm Spaß, das sehe ich am Strahlen in seinem Gesicht, und damit macht es auch mir Freude und gibt mir ganz viel zurück“, sagt er.

 

Kinderpatin Anja, 43, hat keine eigenen Kinder, gemeinsam mit ihrem Mann begleitet sie ein elfjähriges Mädchen. Wenn die Erwachsenen entscheiden dürfen, sind die drei mit dem Fahrrad unterwegs oder gehen wandern, wenn das Mädchen bestimmt, machen sie auch mal Gesichtsmasken. „Wir machen ganz viele Dinge, die wir ohne unser Patenkind nicht machen würden, und das macht uns allen ganz viel Spaß“, erzählt Anja.

 

Natürlich achten wir darauf, dass Pat*in und Patenkind oder -familie zusammenpassen. Zudem bieten wir unseren Ehrenamtlichen fachliche Betreuung, regelmäßigen Austausch, gemeinsame Ausflüge und einen Nachweis über die Tätigkeit sowie die Erstattung von Aufwendungen. Die Patenschaften wurden unter anderem mit dem Ehrenamtspreis des Bayerischen Landtags ausgezeichnet.

 

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