Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen machen allen Menschen zu schaffen. Besonders schwer haben es diejenigen, die auch zuvor schon von psychischen Erkrankungen, Gewalterfahrungen, Traumata und existenziellen Sorgen betroffen waren. Deshalb ist es so wichtig, dass soziale Einrichtungen und Dienste jedweder Art auch jetzt ihrem Auftrag nachkommen, auch wenn sie das unter erschwerten Bedingungen tun müssen.
Alle Einrichtungen und Fachdienste des SkF München sind nach wie vor geöffnet und für Frauen, Mädchen und Familien in Notlagen da.
In den ambulanten Diensten finden persönliche Beratungen weitestgehend online oder telefonisch statt. Dafür wurden auch in kürzester Zeit die Möglichkeiten für die Mitarbeiter*innen von zu Hause aus zu arbeiten geschaffen. Unumgängliche persönliche Kontakte, wie z. B. Auszahlungstermine für die vom SkF verwalteten Treuhandkonten, organisieren die Mitarbeiter*innen unter Einhaltung aller empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen so, dass weder Klientinnen noch Mitarbeiter*innen gefährdet werden.
Schwieriger ist die Lage in den stationären Einrichtungen. In den Mutter-Kind-Häusern, den Wohngruppen für Mädchen, dem Frauenhaus oder den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe stellen die Ausgangsbeschränkungen und der allgemeine Mangel an Schutzkleidung die Mitarbeiter*innen vor große Herausforderungen. Zudem fallen viele ehrenamtlich Engagierte, die wegen besonderer Gefährdung nicht mehr in die Einrichtungen kommen dürfen, als Stützen weg.
In den Kinderkrippen und der Heilpädagogischen Tagesstätte herrscht seit 16. März gemäß den amtlichen Vorgaben Betretungsverbot. Eine Notbetreuung findet aber in allen Krippen statt. Zur Unterstützung der Eltern, die ihre Kinder nun zu Hause betreuen, verschicken die Mitarbeiterinnen der Kinderkrippen regelmäßig Bastelanleitungen und Lieder an die Eltern. Auch die Gruppenpädagoginnen der Heilpädagogischen Tagesstätte halten mit den Familien telefonischen Kontakt, um in akuten Krisen für die betreuten Kinder und Eltern da sein zu können.
Alle Gruppenangebote können derzeit leider nicht stattfinden. Das Frauencafé und der Mittwochstisch, bei dem Frauen ein günstiges Mittagessen bekommen können, müssen bis auf weiteres geschlossen bleiben. Aufgrund der räumlichen Enge ist es leider nicht möglich, eine alternative Essensvergabe zu organisieren. Hier werden die Klientinnen aber z. B. durch die Food-Trucks der Caritas unterstützt.
Insgesamt haben sich die SkF-Einrichtungen und Fachdienste, so gut es geht, mit der neuen Lage arrangiert und machen dabei auch wertvolle Erfahrungen, wie eine Mitarbeiterin sagt: „Es ist für uns gut zu sehen, dass auch unter diesen Rahmenbedingungen Beziehungsarbeit funktionieren kann.“