Frauen und Arbeit - Anspruch und Wirklichkeit

 

"Arbeit ist mehr als nur Geld verdienen" - darin waren sich alle Teilnehmerinnen sowie der einzige Mann am Podiumstisch einig. Darüber hinaus  präsentierten sich fünf recht unterschiedliche Blickwinkel auf die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Rund 60 Gäste waren gekommen, um sowohl die Seite der Arbeitgeber, der Politik, der Arbeitsmarktforschung sowie zwei Vertreterinnen der Sozialverbände zum Thema zu hören. Sybille Giel vom bayerischen Rundfunk moderierte das Gespräch.

 

 In den letzten 15 Jahren gab es auf dem Arbeitsmarkt zahlreiche Reformen, die vor allem einfache Arbeitsplätze wegfallen ließ. "Deswegen steht die deutsche Wirtschaft heute so gut da", so Gerhard Lux, Unternehmensberater und stv. Vorsitzender des Bundes katholischer Unternehmer. Den Preis dafür zahlen vor allem die Frauen, die keine Ausbildung, geringe Schulbildung oder gar keinen Schulabschluss haben und  familiär bedingt nur in Teilzeit arbeiten können. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko der Altersarmut, deren Folgen Ulrike Mascher, Präsidentin des VdK Deutschland anschaulich schilderte.

Allerdings erhöht der oft zitierte Fachkräftemangel den Druck auf den Arbeitsmarkt und führt dazu, dass man sich um jeden potentiellen Arbeitnehmer bemüht. Diese Chance versuchen der SkF und seine Tochter, die gemeinnützige  Social Sense GmbH mit einem  Beschäftigungs- und einem Mentoringprojekt zu nutzen. Beides stellte Dr. Karin E. Müller, Geschäftsführerin des SkF e.V. München kurz vor: Ersteres bietet Menschen, die länger nicht  bzw. noch nie gearbeitet haben, einen Praktikums- oder Arbeitsplatz mit professioneller Begleitung an. Das Mentoringprojekt, das im nächsten Jahr starten soll, hilft Unternehmen dabei mit den Wiedereinsteigern und deren Schwierigkeiten umgehen zu können.
Deutlich wurde auch, dass nur mit einer stärkeren Beteiligung der Männer an der Familienarbeit, mit einer Verbesserung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten und einer guten Grundausbildung den typisch weiblichen Problemen auf dem Arbeitsmarkt begegnet werden kann.