Nach dem Aufruf des Münchner Netzwerks Wohnungslosenhilfe „München braucht soziale Vermieter“ sind Anfang letzten Jahres die Eigentümer eines großen Hauses mit Garten auf den SkF München zugegangen und haben es dem Verein für einen sozialen Zweck zur langfristigen Miete angeboten. Jetzt ist der Umbau abgeschlossen und das Haus kann sechs Müttern mit bis zu acht Kindern ein Zuhause auf Zeit bieten.
„Es war ein Glücksfall für uns, dass wir ein so schönes, großzügiges und atmosphärisches Haus zur Verfügung gestellt bekamen“, sagt Elke Prumbach, Geschäftsführerin des SkF München. „Wir freuen uns, dass wir neben unseren bereits bestehenden Mutter-Kind-Häusern im Stadtgebiet jetzt auch eine Außenstelle in Gräfelfing belegen können. Der Bedarf ist nämlich groß.“
Haus Gertraud ist wie die SkF-Häuser Monika und Domicilia für alleinerziehende Mütter und schwangere Frauen aus Stadt und Landkreis München gedacht, die Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags oder der Kindererziehung brauchen und in München keine Wohnung finden. Bisher mussten sie in die Wohnungslosigkeit oder in eine Gemeinschaftsunterkunft entlassen werden und hatten im dortigen System kaum Unterstützung, was Erziehung und Mutterschaft angeht. In der neuen Einrichtung leben die Frauen mit ihren Kindern in einer Wohngemeinschaft zusammen. Zwei Sozialpädagoginnen übernehmen die Beratung vor Ort. Vertragspartner sind das Stadtjugendamt München, das die Beratungsstunden finanziert, und das Jugendamt des Landkreises München.
„Die Gemeinde Gräfelfing freut sich, diese beispielhafte Einrichtung für alleinerziehende Mütter zu unterstützen. Soziale Wohnprojekte liegen uns sehr am Herzen.“, begrüßt Uta Wüst, 1. Bürgermeisterin von Gräfelfing, das neue Mutter-Kind-Haus.
Der Name „Haus Gertraud“ geht auf die ehemalige Besitzerin zurück. Sie war eines von neun Kindern, lebte selbst in dem Haus und hat ihre Eltern bis zu deren Tod dort gepflegt. Als sie dann spät einen Witwer mit vier Kindern heiratete, war sie den vier Enkelkindern eine warmherzige und liebevolle Oma. In ihrem Sinn dient das Haus nun Müttern und Kindern in Notlagen.