Sein vorweihnachtlicher Besuch führte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, in diesem Jahr zu den Mutter-Kind-Häusern des SkF München. Bei der Adventsfeier kam Marx mit den Bewohnerinnen ins Gespräch. Sie erzählten ihm von ihrer Lebenssituation und den Problemen alleinerziehender Mütter. Zudem überreichte der Kardinal eine Spende, mit der Ferienfreizeiten und ein Kunstprojekt unterstützt werden sollen.
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Zu den Einrichtungen, die Kardinal Marx besuchen wird, gehört das Haus Monika, in dem 20 junge Frauen mit einem oder zwei Kindern wohnen. Sie sind Schülerinnen, Studentinnen, in Ausbildung, arbeitslos oder berufstätig und hatten zuvor keine eigene Unterkunft. Angeschlossen ist eine Kinderkrippe mit drei Gruppen. Dort werden sowohl die Kinder der Bewohnerinnen als auch externe Kinder betreut. Daneben wird Kardinal Marx Bewohnerinnen des Hauses Lucia treffen. Die bayernweit einzigartige Einrichtung erlaubt es elf psychisch erkrankten Müttern, durch eine intensive Betreuung ihre Kinder zu behalten anstatt sie in Heime oder Pflegefamilien geben zu müssen.
Der SKF München betreut in insgesamt vier Mutter-Kind-Häusern 48 Mütter mit einem oder mehreren Kindern. „Armut, Ausgrenzung und geringe Ressourcen belasten das Leben von Müttern und Kindern und können unter Umständen für das Kind eine Gefährdungssituation bedeuten“, sagt Elke Prumbach, stellvertretende Geschäftsführerin des SKF München: „Wir sehen es als unsere karitative Aufgabe an, die Mütter, die meist ohne tragfähiges soziales Netz leben müssen, nicht alleine zu lassen und ihnen in der schwierigen Lebenssituation beizustehen.“
Mit dem vor elf Jahren gegründeten Haus Lucia habe der Sozialdienst eine Pionierrolle übernommen: „Unsere Grundhaltung ist, dass auch psychisch erkrankten Müttern eine Chance zusteht, mit ihrem Kind zu leben, und dem Kind die Chance, bei seiner leiblichen Mutter aufzuwachsen“, so Prumbach. Dafür sei in vielen Fällen auch nach dem Auszug aus dem Mutter-Kind-Haus eine weitere intensive Betreuung erforderlich, wie sie derzeit vom SKF München geplant werde. „Gerade für die psychisch erkrankten Mütter machen wir die Erfahrung, dass das bestehende Hilfesystem noch nicht differenziert genug ist, und sich der Schritt in die Verselbständigung oft als zu schwierig herausstellt“, sagt Prumbach: „Der SKF plant daher eine neue Form der Anschlusshilfe für psychisch erkrankte Mütter.“
Traditionell trifft der Erzbischof von München und Freising vor Weihnachten Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Bei seinem Besuch der Mutter-Kind-Häuser wird Kardinal Marx auch eine Spende überreichen, mit der Ferienfreizeiten und ein Kunstprojekt für die Bewohnerinnen unterstützt werden sollen.