Ein Forschungsteam untersucht sexualisierte Gewalt bei den Oberzeller Franziskanerinnen. Der SkF München e. V. begrüßt dieses Vorgehen und wird sich aktiv beteiligen.
Die Oberzeller Franziskanerinnen haben das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim damit beauftragt zu untersuchen, in welchem Ausmaß sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in ihrem Verantwortungsbereich vorkam und wie man damit umgegangen ist. Mit der unabhängigen Studie wolle man eine Grundlage für die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit schaffen, um Verantwortung zu übernehmen und Betroffenen Gehör zu verschaffen, heißt es in einer Pressemitteilung der Oberzeller Franziskanerinnen von 12. März. Mit den Ergebnissen wolle man auch Schutzkonzepte und Präventionsmaßnahmen verbessern.
Der SkF München e. V. unterstützt seit 1906 Frauen und Mädchen in Notlagen. Er war Träger von vier Einrichtungen, die von Oberzeller Franziskanerinnen geleitet wurden bzw. in denen einzelne Schwestern tätig waren. Es handelte sich hierbei um folgende Häuser:
- Heim Ave für berufstätige Mädchen und Frauen, 1928 – 1965, bis 1944 in der Theresienstraße, ab 1945 in der Romanstraße in München.
- Kinder- und Jugendheim Herz-Jesu, 1909 – 1976, ab 1920 Heimleitung durch die Oberzeller Franziskanerinnen, Gauting.
- Kinder- und Jugendheim St. Anna, 1910 – 1977, ab 1918 Heimleitung durch die Oberzeller Franziskanerinnen, Hilgertshausen-Tandern.
- Mädchenheim Maria Einsiedel, 1926 – 1996, München-Thalkirchen.
Der SkF München e. V. begrüßt das Vorhaben der Oberzeller Franziskanerinnen und unterstützt es ausdrücklich.
„Wer selbst betroffen ist, von Übergriffen gehört hat oder über den Umgang der Kongregation mit solchen Vorkommnissen berichten kann, soll die Möglichkeit erhalten, die Erfahrungen in einem geschützten Rahmen mitzuteilen“, heißt es in der Pressemitteilung der Oberzeller Franziskanerinnen. Die Betroffenen seien „die wichtigsten Stimmen in dieser Untersuchung“. Ihre Perspektiven seien „unverzichtbar, um Geschehenes aufzuarbeiten, Strukturen zu verstehen, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen zu ermöglichen“.
Betroffene und Zeitzeug*innen können sich an das Forscherteam am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit an Andreas Hoell (