Mit einer feierlichen Verabschiedung in den Räumen der SkF Zentrale bedankten sich der Vorstand des SkF München, die Landeshauptstadt München und das erzbischöfliche Ordinariat bei Elke Prumbach.

„Mit großen Führungsqualitäten […] haben Sie den SkF München über 10 Jahre geleitet, mit Intelligenz, Erfahrung, sozialer und fachlicher Kompetenz und Lebensklugheit“, sagte Federica Silberkuhl-Schwarz, bis 2022 Vorstandsvorsitzende des SkF München, in ihrer Laudatio anlässlich der Verabschiedung von Elke Prumbach. „Mit Ihnen kam ein partizipativer Führungsstil in den Verein, der teamorientiert und zugewandt war. Sie haben eine Unternehmenskultur gefördert und fortgeführt, die den SkF […] schon immer ausgezeichnet hat: die eines anerkennenden Umgangs und gedeihlichen Zusammenwirkens aller Ebenen im Verein“.
Verena Dietl, 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, bedankte sich für die stets gute Zusammenarbeit und das „herausragende Engagement“ von Elke Prumbach gerade für Frauen und deren Nöte, „für die Menschen, die nicht am lautesten schreien“. Sie forderte sie dazu auf, sich weiter mit Vorschlägen einzubringen: „Ruhestand heißt nicht ruhiger werden müssen. Sagen Sie, wenn etwas nicht passt!“ Elke Prumbach ergriff die Gelegenheit und verband in ihrem Dank auch die dringende Bitte an Stadt und Ordinariat, trotz finanzieller Engpässe nicht an den sozialen Einrichtungen zu sparen.
Richard Stefke, Leiter des Ressorts Caritas und Beratung im Erzbischöflichen Ordinariat München (EOM), würdigte Elke Prumbach als „Geschäftsführerin, die hinschaut und handelt, wo es nötig ist“, und dabei auch über den „Tellerrand der Belange des Vereins hinaus“ blickt. Er lobte das agile und flexible Handeln des SkF für die geflüchteten unbegleiteten Mädchen, die 2025/16 in München ankamen und schnell in eigenen Unterkünften unterkommen und unterstützt werden konnten. Auch während der Corona-Pandemie hielt der SkF seine Angebote für Frauen in Not aufrecht unter Einhaltung aller nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Auch vor zwei Jahren schon haben SkF und EOM gemeinsam schnell und unkompliziert Wohnungen mit Beratung für Frauen mit Kindern aus der Ukraine geschaffen.
In den zehn Jahren als Geschäftsführerin hat Elke Prumbach dafür gesorgt, dass das Angebot für wohnungslose Frauen deutlich erweitert wurde. Aus den sieben Einrichtungen und Fachdiensten im Jahr 2014 sind elf geworden, die Anzahl der Klient*innen hat sich damit verdoppelt und liegt alleine in der Wohnungslosenhilfe bei durchschnittlich 1.100 im Jahr.

Die ersten zwei Frauenhäuser im Landkreis München sind unter ihrer Ägide eröffnet und dem SkF als Träger übergeben worden. „Second Stage“ - ein ambulant betreutes Wohnen für Frauen nach dem Frauenhaus erweitert die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen. Ein fünftes Mutter-Kind-Haus und eine Außenstelle der Schwangerschaftsberatung in Riem bereichern die Hilfen für Mütter in München.
Der SkF hat sich unter ihrer Leitung auch von Einrichtungen getrennt, die nicht mehr in die Zeit gepasst haben oder wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen waren. Dazu gehören die Aufgabe des Frauenhauses Landkreis Erding und des Gästehauses St. Hildegard für Eltern von Kindern, die in Münchner Kliniken behandelt werden, sowie die Schließung des Betreuungsvereins im letzten Jahr.
Dennoch ist der SkF gewachsen – seit 2014 von 22 auf rund 40 Einrichtungen, Fachdienste und Projekte, von rund 270 Mitarbeiter*innen in Voll- und Teilzeit auf mittlerweile gut 400 Arbeitnehmer*innen. Mit diesem Wachstum musste auch die Organisationsstruktur des Vereins mithalten. Elke Prumbach gestaltete die internen Strukturen dementsprechend um.
Das Wohl aller Mitarbeiter*innen, die fachliche Förderung sowie eine gute Arbeitsatmosphäre und ein gedeihliches Betriebsklima waren ihr stets sehr wichtig. Die stellvertretende Geschäftsführerin des SkF München, Alexandra Krois, sagte dazu in ihrer Schlussrede: „Deine Tür, Dein Ohr und Dein Herz waren immer offen. Du hast […] den Wert der Menschen gesehen und damit Vertrauen in sie gesetzt, dass sie ihre Aufgaben gut meistern. Daraus ist eine tiefe Loyalität zu Dir und dem Verein gegenüber entstanden.“ Das zeigt sich jetzt auch bei ihrem Abschied in die passive Phase ihrer Altersteilzeit: Nach der feierlichen Verabschiedung am Nachmittag haben der SkF Vorstand und Elke Prumbach am Abend zu einem großen Mitarbeiter*innenfest ins „Backstage“ eingeladen. Bis Mitternacht wurde gefeiert, getanzt, gelacht - und auch ein bisschen geweint.

BU: Haben immer gut kooperiert: Elke Prumbach (l.) und Verena Dietl (r.)