Opfer häuslicher Gewalt stehen nach dem Frauenhaus häufig vor einem weiteren Problem: Sie sind jetzt wohnungslos. Unser Angebot Second Stage soll das verhindern. Deshalb suchen wir nach Wohnungen.
Als Frau Z. mit ihren drei Kindern ins Frauenhaus kommt, kann sie vor Schmerzen nicht richtig sitzen. Ihr Mann hat sie niedergestochen, ihren Oberkörper zerfetzt, ihre Organe verletzt. Die Kinder sind schwer traumatisiert. Schnell ist klar: Frau Z. und ihre Kinder brauchen Hilfe, auch über den Aufenthalt im Frauenhaus hinaus.
Doch Opfer häuslicher Gewalt stehen nach dem Frauenhaus häufig vor einem weiteren Problem: Sie sind jetzt wohnungslos. Wenn Mütter und ihre Kinder auf dem angespannten Wohnungsmarkt nichts finden, haben sie in der Regel nur zwei Möglichkeiten: Sie ziehen in eine Notunterkunft - oder sie kehren in das von Gewalt geprägte Umfeld zurück.
Deshalb gibt es Second Stage. Vor fünf Jahren als Modellprojekt eingeführt, ist es inzwischen ein festes Angebot. Das Konzept ist einfach: Als Träger mieten wir für unsere Klientinnen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus für ein Jahr Wohnungen an und unterstützen beim Umzug. Gemeinsam mit den Frauen und ihren Kindern wird ein Netzwerk aufgebaut. Ziel ist, dass sie nach Ablauf des Jahres den Mietvertrag selbst übernehmen. Second Stage soll also Frauen und Kindern nachhaltig zu einem selbstständigen Leben verhelfen.
Frauen brauchen nach dem Frauenhaus Sicherheit
Frau Z. hat über Second Stage eine Wohnung gefunden. Nun ist das Jahr vorbei und sie hat selbst den Mietvertrag übernommen. Frau Z. wird aufgrund ihrer Verletzungen nie wieder arbeiten können, das Sozialamt bezahlt die Miete. Gemeinsam mit ihr haben wir inzwischen einen Schwerbehindertenausweis und Opferentschädigung beantragt, beides ist langwierig. Frau Z. macht eine Schmerztherapie, die beiden jüngeren Kinder sind in psychologischer Behandlung. Es hat gedauert, bis sie wieder Vertrauen fassen konnten, aber inzwischen sind sie auch in der Schule wieder gut angebunden, der Älteste macht seinen Abschluss.
All das wäre nicht möglich gewesen, wenn Frau Z. und die Kinder nicht gewusst hätten, wo sie als nächstes wohnen, wenn sie vom Frauenhaus in eine Obdachlosenunterkunft und dann in die nächste hätten umziehen müssen. Frauen, die ins Frauenhaus geflohen sind, mussten oft alle Verbindungen zu ihrem alten Leben kappen. Umso wichtiger ist es, dass sie nach dem Frauenhaus Sicherheit haben, ein Zuhause, um von dort aus ein neues Leben für sich und ihre Kinder aufzubauen. Second Stage ist deshalb eine echte Chance für gewaltbetroffene Frauen. Sie erfahren bei uns: Egal was ich erlebt habe, danach ist ein eigenständiges Leben wieder möglich.
Wohnungen gesucht
Der SkF München sucht für Second Stage fortlaufend Wohnungen in und um München. Für Vermieter*innen, die Frauen und Kindern in Notlagen ein sicheres Dach über dem Kopf bieten wollen, hat eine Kooperation den Vorteil, dass über uns sichergestellt ist, dass die Miete bezahlt wird. Und dass die Mieterin auch nach Ablauf des Jahres umfassend unterstützt wird.
Falls Sie geeigneten Wohnraum für eine Frau oder eine Mutter mit Kindern anbieten können, wenden Sie sich gerne an uns unter 089/ 451254990 oder