Bäckertütenaktion im Landkreis München anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt am 25. November
Im Jahr 2022 wurden allein vor dem Amtsgericht München beinahe 700 Täter aufgrund häuslicher Gewalt des Wohnraums verwiesen oder erhielten Kontaktverbote. Gewalt gegen Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinäre Menschen ist leider immer noch hoch aktuell. Daher setzen der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) München e. V., die Männerberatung (MILK), die Interventionsstelle (ILM) sowie die Gleichstellungsstelle des Landkreises München erneut mit der Bäckertütenaktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“ ein starkes Zeichen gegen Gewalt.
Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt am 25. November verpacken folgende Bäckereien im Landkreis München ihre Backwaren in ganz spezielle Tüten: Bäckerei Konditorei Heinrich Traublinger, Bäckerei-Konditorei Josef Fiegert, Volker Wöhrle - Hasi Schmeckerbäcker, H. Ratschiller Spezialbrote und Dinkelbäcker Dümig.
„Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ steht auf der Vorderseite der insgesamt 73.000 Tüten. Auf der Rückseite befinden sich die Kontaktdaten der Frauenhäuser im Landkreis München, die vom Sozialdienst katholischer Frauen München e. V. betrieben werden, sowie der Interventionsstelle ILM, der Männerberatung MILK und der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises München.
Ziel dieser Aktion ist es, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren, Betroffene und ihr Umfeld auf die verfügbaren Hilfsangebote aufmerksam zu machen und zu ermutigen, diese Angebote auch in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig finden die Münchner Aktionswochen gegen Gewalt noch bis zum 28. November statt.
Häusliche Gewalt geht alle an
Häusliche Gewalt kommt in allen Schichten der Gesellschaft vor. Viele Betroffene können sich aus Angst oder Unsicherheit nicht alleine aus ihrem gewalttätigen Umfeld befreien. Deshalb ist es so wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Die Bäckertütenaktion soll dazu beitragen, Betroffene über vorhandene Hilfsangebote zu informieren und gleichzeitig Menschen aus der Nachbarschaft, Vermieterinnen und Vermieter, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie das soziale Umfeld für das Thema zu sensibilisieren.
Beratung und Hilfe für Opfer und Täter
Die Männerberatung im Landkreis München (MILK) bietet ein soziales Trainingsprogramm für Männer an, die Gewalt gegenüber ihren Partnerinnen und/oder Kindern ausgeübt oder angedroht haben. Das Hauptziel der gewaltzentrierten Beratung besteht darin, gewalttätiges Verhalten nachhaltig zu beenden. Damit leistet die Täterberatung gleichsam einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Opfer.
Seit 2012 unterstützt die ILM – Interventionsstelle des Landkreises München – Frauen mit über 18.000 Beratungsstunden dabei, ein gewaltfreies Leben zu beginnen.
Die Gleichstellungsstelle im Landkreis München spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Sicherung der Chancengleichheit. Sie bietet aktiv ihre Unterstützung beim Thema häusliche Gewalt an und sensibilisiert die Öffentlichkeit dafür.
Der Sozialdienst katholischer Frauen München e. V. (SkF München) ist der Träger von zwei Frauenhäusern im Landkreis München, in denen 15 Frauen und 27 Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt finden.