Am 11. April besuchte die Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend, seit April 2018 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen sowie Vorsitzende der Münchner SPD, auf Einladung des SkF Landesverbandes Haus Agnes, eine Einrichtung des SkF München für wohnungslose Frauen.

Anlass für ihren Besuch war ein Positionspapier zum Thema Frauen und Wohnen, das der SkF Zentralverband mit dem SkF Landesverband Bayern verfasst hat. Ein guter Grund sich eine einschlägige Einrichtung vor Ort anzusehen und mit verschiedenen Fachfrauen zu sprechen.
In Haus Agnes bekommen wohnungslose Frauen für einen Übergangszeitraum von maximal 12 Monaten Unterkunft und sozialpädagogische Beratung. Aufgrund des Wohnraummangels in München gestaltet es sich für die Frauen häufig trotz Arbeit sehr schwierig, innerhalb eines Jahres eine Wohnung zu finden. Haushalte, die mit ihrem Einkommen knapp oberhalb der Einkommensgrenze liegen, haben nur einen Sozialwohnungsanspruch Typ B. Das heißt, dass für sie nur geringer geförderte und damit teurere Wohnungen in Frage kommen, von denen es noch weniger gibt. Viele suchen daher auf dem freien Markt, wo das Angebot von bezahlbarem Wohnraum extrem gering ist und die Bewerber *innen mit kleinem Einkommen auch schlechtere Chancen haben. Dieses Problem wird im Haus Agnes durch die steigenden Verweildauern deutlich sichtbar.
Im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten stellten Simone Ortner, Bereichsleiterin Wohnungslosenhilfe, Barbara Gaab, Bereichsleitung Wohnungslosenhilfe für den Landkreis München, Cornelia Zangl, Einrichtungsleiterin von Haus Agnes - alle vom SkF München - und Birte Steinlechner, Referentin für Wohnungslosenhilfe des SkF Landesverbandes die besonderen Bedarfe wohnungsloser Frauen dar. Gemeinsam übergaben sie das Positionspapier des SkF „Frauen wollen mehr als ein Dach über dem Kopf…“, in dem in Zusammenarbeit mit Dr. Heide Mertens, SkF Bundeszentrale, Elke Ihrlich vom SkF Berlin und Birte Steinlechner, SkF Landesverband Bayern die Wohnungspolitik aus Frauenperspektive dargestellt ist.

Themen des Gespräches waren zudem das starke Stadt - Land sowie Nord – Süd - Gefälle im Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe in Bayern. Eingehend wurde auch das Konzept „Housing First“ diskutiert. Es basiert auf der Idee, dass jeder Mensch zuerst eine eigene Wohnung braucht, die Sicherheit und eine stabile Grundlage bietet, um dann erst anderweitige Probleme anzugehen. Das Konzept wird als sinnvolle Erweiterung der Wohnungslosenhilfe aus fachlicher Perspektive gesehen.
Auch Themen wie neue Gemeinnützigkeit für Privatvermieter, Leerstand, vor allem in ländlichen Regionen rund um die Ballungszentren München, Nürnberg und Würzburg, Zweckentfremdung und Zweitwohnsitz, wurden eingehend diskutiert.

Einig waren sich Tausend und die SkF- Vertreterinnen, dass die Einkommensgrenze für einen Sozialwohnungsanspruch dringend angehoben und bezahlbarer Wohnraum in der Städte- und Ortsplanung berücksichtigt werden muss. Auch betonten alle die Notwendigkeit eines flächendeckenden Beratungsangebotes für Wohnungslose. Nicht so finanzstarke Kommunen, Landkreise und Städte sollten in die Lage versetzt werden, passende Angebote der Wohnungslosenhilfe vorhalten zu können.

Bei weiteren Fragen zur Thematik wenden Sie sich gern an

Birte Steinlechner
Referentin Gefährdetenhilfe, Häusliche Gewalt, Wohnungslosenhilfe
Tel.: 089/538860-16
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Simone Ortner
Bereichsleiterin Wohnungslosenhilfe beim SkF München
Tel.: 089 – 55981-247
Mobil: 0151-146 167 23
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Das Positionspapier zum Thema Frauen und Wohnne finden Sie hier.

 

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Barbara Gaab, Bereichsleitung Wohnungslosenhilfe für den Landkreis München beim SkF München, Cornelia Zangl, Einrichtungsleiterin von Haus Agnes, Birte Steinlechner, Referentin Gefährdetenhilfe, Häusliche Gewalt und Wohnungslosenhilfe beim Landesverband Bayern, Claudia Tausend, MdB und Simone Ortner, Bereichsleiterin Wohnungslosenhilfe beim SkF München.