15% der Bevölkerung in Deutschland sind von einer psychischen Erkrankung betroffen. Darunter gibt es auch viele Mütter. Sie tragen neben der Belastung durch die Erkrankung auch die Verantwortung für eine Familie.

 

Depressionen, Angststörungen, schwere Schlafstörungen - immer mehr Mütter in Deutschland sind psychisch erkrankt. „Wir haben in der Pandemie beobachtet, wie hoch die psychische Belastung für Mütter war, und wir sehen einen starken Anstieg psychischer Symptome," sagt Dr.in Sandra Dlugosch, Bereichsleitung für Kinder- und Jugendhilfe sowie für den Mutter-Kind-Bereich beim SkF München.

Laut AOK sind Schwangerschaft und Geburt Risikofaktoren für eine psychische Erkrankung. Vor allem wachsender Zeitdruck, die Doppelbelastung in Beruf und Familie und die mangelnde Anerkennung ihrer Arbeit macht den Frauen zu schaffen.

 

„Die psychische Erkrankung eines Elternteils verändert alles, die Erkrankung betrifft das gesamte Familiensystem. Für alle Beteiligten bedeutet dies eine enorme Belastung und gerade Kinder sind davon besonders betroffen,“ so Elisabeth Siegl, Koordinatorin beim Fachdienst Patenschaften des SkF München.

 

Schwierige Situation für Mütter

Trotz oder gerade aufgrund der psychischen Erkrankung versuchen betroffene Mütter wie andere Mütter auch, ihrer Rolle gerecht zu werden und gut für ihre Kinder zu sorgen. Dabei kommt es immer wieder zu überfordernden Situationen, vor allem in den Ferien oder an Wochenenden, denn da sind die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung geschlossen und die Eltern müssen ihre Kinder rund um die Uhr betreuen. Bereits die Gestaltung des Alltags verbraucht alle Energien. Manche Medikamente können Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen auslösen. Dann noch die Kraft für die Kinderbetreuung – Spielen, Hausaufgaben betreuen oder Freizeitaktivitäten - aufzubringen, ist schier unmöglich.

Die Probleme von psychisch erkrankten Müttern werden in der üblichen Gesundheitsversorgung häufig nicht ausreichend gesehen und mögliche Unterstützungsangebote nicht angesprochen.

Außerdem werden aufgrund der Sorge, die Kinder alleine lassen zu müssen, notwendige stationäre Maßnahmen oft zu spät oder gar nicht angetreten.

 

Kinder haben erhöhtes Risiko, selbst psychisch zu erkranken

In Deutschland wachsen ungefähr drei bis vier Millionen Kinder und Jugendliche mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil auf.

Die Gefahr, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist bei Kindern mit psychisch erkrankten Eltern um ein Vielfaches höher als bei anderen Kindern. Eine Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf lässt auf drei- bis siebenfach erhöhte Auffälligkeiten gegenüber der Normalbevölkerung schließen. Weitere Studien zeigen eine zwei- bis fünffach höhere Wahrscheinlichkeit psychischer Probleme in dieser Gruppe.

 

Die Angebote des SkF München können helfen

Der SkF München hat verschiedene Angebote, um Mütter und Kinder zu unterstützen.

  • Über die Schwangerenberatung vermitteln wir schwangere Frauen und Mütter mit Unterstützungsbedarf an unseren Fachdienst Start ins Leben.
  • Unsere Frauen- und Kinderschutzhäuser können die erste Anlaufstelle psychisch erkrankter Mütter und Kinder sein, wenn sie Schutz vor häuslicher Gewalt suchen.
  • Unterstützung bekommen psychisch erkrankte Mütter auch durch unsere „Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern“.
  • In unseren Projekten für psychisch erkrankte Mütter und ihre Kinder (Mutter-Kind-Häuser) können diese nicht nur wohnen, sondern erhalten auch Unterstützung in ihrer Alltagsbewältigung und Entwicklung. Für die Mütter geht es hierbei immer um die Stärkung ihrer Erziehungskompetenzen, bei den Kindern liegt unser Fokus auf Resilienzförderung.

„Die Stärkung der Resilienz vermindert für die Kinder das Risiko, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln,“ erklärt Dr.in Sandra Dlugosch.

 

Bei Fragen können Sie sich gerne wenden an:

 

Dr.in Sandra Dlugosch, Bereichsleitung für Kinder- und Jugendhilf sowie Mutter-Kind-Bereich

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Tel 089 55981-285

Elisabeth Siegl, Koordinatorin unserer Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Tel: 089/55981-237

Svenja Killius, Pressekontakt

Tel. 089 / 55 981 – 225

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.