In Deutschland leben 50.000 Menschen auf der Straße, dazu kommen mehr als 600.000 Wohnungslose. Darauf macht der SkF München zum Tag der Wohnungslosen aufmerksam.
Am 11. September war Tag der Wohnungslosen. Selbst in einem reichen Land wie Deutschland leben 50.000 Menschen auf der Straße, dazu kommen mehr als 600.000 Wohnungslose, die zwar eine vorübergehende Unterkunft haben, etwa in einem Notquartier oder bei Bekannten auf der Couch, aber kein eigenes Zuhause. Dabei ist Wohnen ein Menschenrecht. „Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung“, heißt es auch in Artikel 106 der bayerischen Verfassung. Die Realität sieht anders aus.
In Städten wie München wird Wohnraum immer knapper und teurer, für Wohnungslose bedeutet das: Eine bezahlbares Zuhause zu finden ist fast unmöglich. Auch wenn man sie auf der Straße kaum sieht: Etwa ein Drittel der Wohnungslosen sind Frauen. Aus Angst und Scham verstecken viele von ihnen ihre Situation und lassen sich für ein Dach über dem Kopf auf Abhängigkeiten ein. Dabei erleben sie oft Bedrohung und Gewalt. Den aktuellen Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zufolge betrifft das Problem auch immer mehr jüngere Menschen: Fast ein Fünftel der Wohnungslosen in Deutschland sind jünger als 25 Jahre – und der Anteil der Mädchen und jungen Frauen ist in dieser Altersgruppe außergewöhnlich hoch.
Der SkF München unterstützt Frauen und Kinder in Not. Wir betreiben mehrere Unterkünfte für wohnungslose Frauen und haben mit dem Fachdienst der Offenen Hilfe eine erste Anlaufstelle für Frauen, die wohnungslos sind oder befürchten müssen, ihre Wohnung zu verlieren. „Wichtig ist, dass wir Wohnungslosen mit Respekt begegnen und auf ihre individuelle Situation eingehen“, sagt Geschäftsführerin Bettina Nickel.
Jeden Mittwoch bieten wir Frauen mit geringem Einkommen in der Dachauer Straße 48 ein frisch zubereitetes kostenloses Mittagessen, bei dem sie ins Gespräch kommen können. Zum Tag der Wohnungslosen hat der SkF München an Passanten Muffins verteilt, um mit ihnen über Hilfsmöglichkeiten ins Gespräch zu kommen. Etwa, wie sie Zeit oder Geld spenden oder Wohnraum zur Verfügung stellen können. Natürlich haben auch unsere Klientinnen einen kleinen Kuchen geschenkt bekommen.