Walburga Freifrau von Aretin trat 1981 in den Sozialdienst katholischer Frauen München ein und war von 1988 bis 2001 ehrenamtliche Vorsitzende des Vorstands. Sie hat gesellschaftliche Entwicklungen stets aufmerksam verfolgt und mit der Gründung neuer Einrichtungen im SkF München Akzente gesetzt.

Unter ihrer Ägide wurde 1989 Haus Bethanien eröffnet, die damals erste und einzige Einrichtung in München, die ehemals wohnungs- und obdachlosen Frauen ein dauerhaftes Zuhause bieten konnte. Als immer deutlicher wurde, dass die Immobilie zu klein und auch nicht gut geeignet war, setzte sich von Aretin für einen Neubau ein, der im Jahr 2000 bezogen werden konnte.
1992 eröffnete der SkF München sein erstes Frauenhaus im Landkreis Erding, das er 25 Jahre lang betrieb. Von Aretin engagierte sich darüber hinaus für die Hilfen für Mutter und Kind. So übernahm der SkF München in den 90er Jahren drei Mutter-Kind-Häuser, die bis heute ihren Platz in der sozialen Landschaft Münchens haben. In ihrer Amtszeit wurde auch Haus Maria Thalkirchen saniert und zu einem Kinder- und Jugendhilfezentrum umgebaut.

Die Zahl der Mitarbeiter*innen im SkF München wuchs während ihrer Vorstandschaft von rund 90 Personen – darunter 25 Ordensfrauen – auf etwa 220 Mitarbeiter*innen, davon allerdings viele Teilzeitkräfte, getreu dem Prinzip des Frauenverbandes, familiengerechte Arbeitsplätze anzubieten. Die Ausweitung des Angebots im SkF forderte damals auch eine Neustrukturierung der Verwaltung, die von Aretin maßgeblich mitgestaltete.

Darüber hinaus wirkte sie aktiv in der verbandlichen Entwicklung unseres bundesweiten Gesamtvereins mit.

„Frau von Aretin war eine imponierende Persönlichkeit, klar in ihren Ansichten, bescheiden was sie selbst anging. Vor allem hat mir ihr zusätzlicher ehrenamtlicher Einsatz imponiert: Über Jahre hielt sie Kontakt zu einigen Klientinnen, ehemalig obdachlose und psychisch kranke Frauen“, sagt Dorothee Wolff-Diepenbrock, die lange Jahre im Vorstand des SkF München mit ihr zusammenarbeitete.

Bei all ihrem Engagement war es ihr immer wichtig, dass man Menschen in Not stets unvoreingenommen und freundlich begegnet, ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe.
Auch nach ihrer aktiven Zeit blieb sie dem SkF bis zu ihrem Lebensende eng verbunden.

Am Mittwoch, 30. August, ist Freifrau von Aretin im Alter von 94 Jahren verstorben.
Der Sozialdienst katholischer Frauen München ist ihr zu großem Dank verpflichtet und wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.