Jennifer Mennes (31) und Christopher Wenge (34) engagieren sich seit Dezember 2019 als ehrenamtliche Paten für ein fünfjähriges Mädchen, dessen Mutter psychisch krank ist. „Wir lieben Kinder, und unsere Nichten und Neffen sind leider relativ weit weg, in Dortmund. Weil es uns finanziell gut geht, wir eine schöne Wohnung haben, haben wir schon länger das Gefühl, dass wir von unserem Glück etwas abgeben möchten,“ sagt Jennifer Mennes. Eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen ging dem Paar schon seit einiger Zeit durch den Kopf. Doch die 31-Jährige arbeitete als Redakteurin im Schichtdienst, lange Zeit war ein regelmäßiges Ehrenamt deshalb schwierig. Nach einem Jobwechsel mit geregelten Arbeitszeiten haben sich die beiden dann für die Patenschaft eines Kindes psychisch erkrankter Eltern entschieden.

 

Professionelles Matching für eine gute Patenschaft

„Ein gutes Matching ist der Schlüssel zu einer gelungenen Patenschaft,“ sagt Sozialpädagogin Magdalena Mittemeyer, die die Paten fachlich begleitet. „Interessierte Familien sowie potentielle Paten füllen einen Fragebogen aus, wir führen persönliche Gespräche mit allen Beteiligten, und dann versuchen wir, Familie und Paten zusammenzubringen.“ Wenn die Sozialpädagogin und ihre Kolleginnen überzeugt sind, die passende Konstellation gefunden zu haben, kommt es zu einem persönlichen Kennenlernen von Familie und Paten. „Bei einer Patenschaft geht es um ein längerfristiges Engagement. Da muss wirklich Vieles passen und beide Seiten müssen ein gutes Gefühl haben“, sagt Mittemeyer.

Bei Jennifer Mennes und Christopher Wenge hat mit ihrem fünfjährigen Patenkind alles gepasst. Die Mutter des Kindes fand das Paar sympathisch, das Mädchen hat zu dem jungen Paar schnell Vertrauen gefasst.

 

Wöchentliche Treffen mit den Paten

„Wir treffen unser Patenkind seit Dezember jedes Wochenende, verbringen viel Zeit mir ihr draußen am Spielplatz, machen Ausflüge oder backen auch mal gemeinsam bei uns. Nach einem halben Jahr Patenschaft können wir sagen: Es erfüllt uns sehr und wir sind sehr glücklich mit unserer Entscheidung.“ Die Mutter des Kindes ist alleinerziehend und auch zu ihr sei der Kontakt gut. „Sie freut sich, wenn wir mit ihrer Tochter etwas unternehmen.“

 

Patenschaften in Zeiten von Corona

„Der Kontakt zu den Paten ist für Kinder und Eltern gerade zu Zeiten von Corona besonders wichtig und entlastend. Auch wenn die Tandems sich während des Lockdowns nicht persönlich treffen konnten, so hielten sie über Videocalls, Telefonate und Briefe Kontakt. In dieser besonderen Zeit stehen auch wir Kolleginnen vom Fachdienst in engem Austausch mit unseren Pat*innen. Wir begleiteten sie in der Ausgestaltung ihrer Patenschaft und haben ein offenes Ohr für alles, was Familien und Pat*innen beschäftigt“, so Magdalena Mittemeyer.

 

Derzeit engagieren sich rund 80 Frauen und Männer als ehrenamtliche Paten. Neben den Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern bietet der SkF München außerdem noch Familienpatenschaften an. Hier erfahren junge Familien mit mindestens einem Kind unter drei Jahren praktische Unterstützung im Alltag. Unter anderem unternehmen die Pat*innen Ausflüge mit den Kindern, unterstützen bei Behördenangelegenheiten und schenken den Eltern Zeit zum Reden und Zuhören.

 

Auf der Warteliste für die Patenschaften Kinder psychisch erkrankter Eltern stehen derzeit 12 Kinder. Bei den Familienpatenschaften warten 15 Familien auf eine Pat*in.

 

Jennifer Mennes und Christopher Wenge stehen für ein Interview oder Porträt – gemeinsam oder einzeln - über ihr Ehrenamt zur Verfügung.

 

Pressekontakt: Barbara Altweger, Elisabeth Tyroller, Tel. 089 / 55 981 – 274 oder -225
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